Singet dem Herrn ein neues Lied!
Liebe Schwestern und Brüder im Seelsorgeraum Oberes Stanzertal, in der Corona-Pandemie war es uns Monaten lang verwehrt, Kirchenlieder zu singen. Ich denke, gerade dieses amtliche Verbot könnte uns bewusst machen, wie wichtig das Singen in unseren Gottesdiensten ist. Besonders bemerkt haben wir das bei Feierlichkeiten wie zum Beispiel: Erstkommunion, Schülermesse, Kirchenprozessionen…
Musik ist die Sprache der Seele, sagt man. In der Musik kommt das Innere eines Menschen zum Ausdruck. Was in unserem Inneren vorgeht, soll nicht nur mit vernünftigen Worten nach außen dringen, sondern auch mit anderen Lauten und Tönen, mit solchen, die Emotionen transportieren.
Das erste Weihnachtslied wurde nicht von Menschen gesungen, sondern von Engeln. Der Evangelist Lukas erzählt, wie die Menge der himmlischen Heerscharen auf dem Felde der Hirten bei den Hürden ihrer Herde das allererste Weihnachtslied anstimmen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lukas 2, 14) Ein Himmelsgesang, der auf die Erde kommt.
Das neue Lied ist das Lied von Christus, dem Herrn und Erlöser. Immer wenn Menschen Jesus begegnet sind, ist etwas Neues entstanden, Blinde konnten sehen, Lahme gehen, Aussätzige wurden rein, die Ausgegrenzten erlebten Gemeinschaft. Die Schuldigen bekamen eine neue Chance.
Seit unserer Taufe will genau dieses neue Lied in uns klingen. Wer singt, kann besser glauben und vertrauen als jemand, der oder die nur rechnet und auf handgreifliche Beweise aus ist. Und umgekehrt: Wer glaubt und vertraut, kann besser singen. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“ Glaube und Gesang verstärken sich gegenseitig.
In diesem Sinne, möchte ich mich bei ALLEN herzlich bedanken für die musikalische Gestaltung unserer Feste. Dank an OrganistInnen, SängerInnen, Chöre, Musikkapellen, LehrerInnen und SchülerInnen, und an euch alle die mitsingen bei den gemeinsamen Feiern.
So wünsche ich Ihnen von Herzen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!
Ihr Pfarrer Norbert Jakab